Prepaid für Anfänger: Alles was du wissen musst

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Keine Vertragsbindung, volle Kostenkontrolle: Wir erklären dir Schritt für Schritt, wie Prepaid funktioniert, wie du deine Nummer behältst und was Begriffe wie „Post-Ident“ oder „Drosselung“ bedeuten.

Prepaid für Anfänger: Alles was du wissen musst
Prepaid Handy-Karte – alles was du zu Prepaid wissen musst

Du möchtest dich nicht für 24 Monate an einen Handyvertrag binden? Du willst nur bezahlen, was du wirklich verbrauchst? Dann ist Prepaid genau das Richtige für dich. Früher galten Prepaid-Karten als Notlösung für Schüler – heute bieten sie Highspeed-5G, Allnet-Flats und Top-Netzqualität, oft sogar günstiger als ein Laufzeitvertrag.

In diesem Ratgeber erfährst du alles, was du vor dem Kauf deiner ersten Prepaid-Karte wissen musst.


1. Die Basics: Was ist Prepaid eigentlich?

Der Begriff kommt aus dem Englischen (pre = vor, paid = bezahlt). Das Prinzip ist simpel:

  • Prepaid: Du lädst erst Guthaben auf dein Konto. Nur wenn Geld da ist, kannst du telefonieren oder surfen. Ist das Geld leer, kannst du keine kostenpflichtigen Dinge mehr tun (aber meist noch angerufen werden).
    • Vorteil: Du kannst niemals Schulden machen („Kostenfalle“). Du bist extrem flexibel.
  • Postpaid (Laufzeitvertrag): Du nutzt dein Handy den ganzen Monat und bekommst am Ende eine Rechnung. Meist bist du 24 Monate an den Vertrag gebunden.
    • Nachteil: Kündigen ist oft schwierig, und die Kosten können unbemerkt steigen.

Warum Prepaid heute besser ist als früher

Früher zahlte man bei Prepaid pro Minute teures Geld. Heute gibt es Prepaid-Tarife (Pakete). Du buchst zum Beispiel für 10 € ein Paket und hast dann für 4 Wochen eine Allnet-Flat (unbegrenzt telefonieren) und Datenvolumen inklusive. Du kannst dieses Paket jeden Monat kündigen oder wechseln.


2. Welches Netz soll ich wählen? (D1, D2, O2)

In Deutschland gibt es drei physikalische Handynetze. Jeder Prepaid-Anbieter funkt in einem davon.

D1-Netz Telekom
D2-Netz Vodafone
o2-Netz (Telefónica)
  1. Telekom (D1):
    • Gilt als das beste Netz in Deutschland (Testsieger).
    • Besonders stark auf dem Land und bei der Datenübertragung.
    • Anbieter: Telekom, congstar, ja! mobil, Kaufland mobil.
  2. Vodafone (D2):
    • Ein sehr starker Allrounder. Oft fast so gut wie die Telekom, aber günstiger.
    • Anbieter: Vodafone CallYa, Lidl Connect, FYVE.
  3. Telefónica (O2):
    • Sehr gut in Städten und Ballungsgebieten. Auf dem flachen Land manchmal noch Lücken („Funklöcher“). Dafür oft am günstigsten.
    • Anbieter: O2 Prepaid, ALDI TALK, Blau, WhatsApp SIM.

Tipp: Wenn du in der Stadt wohnst, reicht O2 meist völlig aus. Wohnst du sehr ländlich oder bist viel mit der Bahn unterwegs, raten wir zum D1- oder D2-Netz.


3. Die Aktivierung: So startest du (Video-Ident)

Du kannst Prepaid-Karten nicht mehr einfach anonym kaufen und einlegen (wie früher). Seit 2017 gilt in Deutschland die Ausweispflicht zur Terrorismusbekämpfung (Quelle: Bundesnetzagentur.de).

Der Ablauf ist bei fast allen Anbietern gleich:

  1. Kaufen: Im Supermarkt (Starter-Set) oder online bestellen.
  2. Registrieren: Du gibst auf der Webseite des Anbieters deine Daten ein (Name, Adresse).
  3. Identifizieren: Jetzt musst du beweisen, dass du es bist. Dafür gibt es drei Wege:
    • Video-Ident: Das geht am schnellsten. Du startest einen Video-Chat über eine App oder den Browser. Ein Mitarbeiter bittet dich, deinen Ausweis in die Kamera zu halten und zu kippen (wegen der Hologramme). Dauer: ca. 5 Minuten.
    • Post-Ident: Du erhältst einen Coupon, gehst damit in eine Filiale der Deutschen Post und zeigst dort deinen Ausweis vor.
    • eID (Online-Ausweis): Neu bei vielen Anbietern. Du hältst deinen Ausweis einfach an dein Handy (NFC), wenn du deine PIN für den Ausweis kennst.

Erst nach der Identifizierung wird die SIM-Karte freigeschaltet (dauert meist 30 Min bis 24 Std).


4. Rufnummernmitnahme (Portierung)

Du möchtest deine alte Handynummer behalten? Kein Problem. Das nennt man Portierung.

  • Der Ablauf: Bei der Registrierung deiner neuen Prepaid-Karte gibst du an: „Ich möchte meine Nummer mitbringen“.
  • Voraussetzung: Dein alter Vertrag muss gekündigt sein ODER du musst beim alten Anbieter das sogenannte „Opt-In“ setzen lassen (die Nummer zur Mitnahme freigeben).
  • Der Bonus: Fast alle Anbieter belohnen dich dafür mit einem Wechselbonus (oft 10 € Extra-Guthaben).
  • Kosten: Dein alter Anbieter darf für die Mitnahme gesetzlich keine Gebühren mehr verlangen (seit 2021 ist die Mitnahme für dich kostenlos!).

5. Das kleine Prepaid-Lexikon (Begriffe erklärt)

Hier sind die wichtigsten Fachbegriffe, über die du stolpern wirst:

  • Allnet-Flat: Bedeutet, du kannst unbegrenzt in alle deutschen Handynetze und ins Festnetz telefonieren (und meist SMS schreiben), ohne extra zu zahlen.
  • Datenvolumen (GB): Dein „Treibstoff“ fürs Internet. Ist es leer, wird das Internet extrem langsam (Drosselung).
    • Wie viel brauche ich? Wenignutzer: 3-5 GB. Normalnutzer: 10-15 GB. Vielnutzer (Video): 20 GB+.
  • EU-Roaming: Du kannst deinen Tarif in Frankreich, Spanien oder Italien genauso nutzen wie zuhause. Es kostet nichts extra („Roam like at home“). Achtung: Die Schweiz ist oft nicht dabei (Ausnahme: Telekom Prepaid).
  • eSIM: Eine digitale SIM-Karte. Du bekommst keine Plastikkarte mehr, sondern scannst einen QR-Code ab. Dein Handy muss dafür aber „eSIM-fähig“ sein (neuere iPhones, Samsungs, Pixel).
  • Weitersurf-Garantie: Eine Spezialität von o2 Prepaid. Wenn dein schnelles Datenvolumen leer ist, wirst du nicht komplett ausgebremst, sondern surfst mit 1 Mbit/s weiter (reicht für Musik & WhatsApp). Bei anderen Anbietern ist oft bei 32 kbit/s Schluss (unbrauchbar).

6. Wie lade ich Guthaben auf?

Handy mit Guthaben aufladen
Handy mit Guthaben aufladen

Dafür musst du heute nicht mehr zur Tankstelle laufen. Es gibt viele Wege:

  1. Ladebon: Du kaufst im Supermarkt/Tankstelle einen Bon, auf dem ein 12-16-stelliger Code steht. Diesen tippst du ins Handy ein.
  2. App / Online: Du verknüpfst dein Bankkonto oder PayPal mit der App des Anbieters und lädst per Klick auf.
  3. Automatische Aufladung: Sehr bequem. Du stellst ein: „Lade immer 10 € auf, wenn mein Guthaben unter 5 € fällt“ oder „Lade jeden Monat den Preis für meinen Tarif auf“. Damit wird Prepaid so bequem wie ein Vertrag.

7. Fazit: Für wen lohnt sich Prepaid?

Prepaid ist heute für fast jeden die beste Wahl.

  • ✅ Du hast keine langen Vertragslaufzeiten (monatlich kündbar).
  • ✅ Du hast volle Kostenkontrolle (ideal für Kinder).
  • ✅ Die Preise sind oft günstiger als bei Laufzeitverträgen.
  • ✅ Du bekommst trotzdem 5G und Top-Netzqualität.

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